[Sammelrezensionen] Shakespeare hoch 3!

Die heißen Sommertage liegen zwar schon eine Weile hinter uns - und somit auch die drei sommerlichen Lektüren, die ich euch heute vorstellen mag - aber ich möchte euch meine Meinungen dennoch nicht vorenthalten.
Beim Carlsen-Imprint Impress stand in diesem Jahr ein Autor stark im Vordergrund: Shakespeare! Gleich mehrere Retellings seiner wirklich zeitlosen Werke waren bei den Neuerscheinungen zu finden und seit mich Anfang des Jahres Macbeth so begeistern konnte, bin ich ihm verfallen. Deswegen stand für mich von vornherein fest, dass ich sie alle drei lesen musste:


Informationen zum Buch

Titel: Luca & Allegra - Liebe keinen Montague
Autor: Stefanie Hasse
Erscheinungsdatum: 2. Juni 2016
Format: eBook
Verlag: Impress
ASIN: B01CJWYHLE
Seiten: 213
Preis: 3,99€

Das Buch in den Challenges

CC: Buch 8
DgC: Teamaufgabe


Rezension
Klappentext
Maskenbälle, unsternbedrohte Familiengeschichten und verfluchte Liebespaare kennt Allegra höchstens aus ganz alten Büchern, aber mit der Realität haben sie für sie nichts zu tun. Das ändert sich grundlegend, als sie bei einem Kurzurlaub am Gardasee erfährt, dass ihr Hotel von Nachfahren der Capulets geführt wird. Anscheinend ist ihre Fehde mit den Montagues auch nach Jahrhunderten noch intakt. Als sie aus purer Neugier die andere Seite des Sees erkundet, beginnen sich die Ereignisse unwillkürlich zu verdichten. Denn Allegra trifft auf Luca Montague und damit auf ihr magisches Schicksal…
Meine Meinung
Luca und Allegra haben es mir wirklich angetan. Stefanie Hasse schafft es mit ihrem Retelling sowohl jene mitzunehmen, die die Geschichte um Romeo und Julia kennen, als auch die, die die es nicht (oder eben nur in den groben allgemein bekannten Zügen) kennen. (Und ja, das kann ich ziemlich gut einschätzen, da ich Romeo und Julia nur etwa zur Hälfte gelesen habe... Die zweite folgt vielleicht irgendwann mal).
Dabei verpackt sie die Neuerzählung so, dass Romeo und Julia tatsächlich gelebt haben und ihre Familien bis heute fortbestehen. Es ruht jedoch seit Jahrhunderten ein Fluch auf ihnen, weshalb sie sich gewissermaßen hassen müssen. Doch was wäre, wenn dieser Fluch gebrochen werden kann? Was sollte da besser helfen, als die eine wahre Liebe?
Die Geschichte um Luca und Allegra ist wirklich süß, wenn auch von der Dramatik und Spannung her durchaus mit einem Mix aus Thriller und Romeo und Julia selbst vergleichbar! Die Protagonisten sind durchweg sympathisch... Nun ja, auf die eine oder andere Weise, denn untereinander sind sie es sich natürlich gar nicht. Es ist aber so, dass ich so ziemlich jeden ihrer Beweggründe nachvollziehen konnte und das ist in Jugendbüchern in letzter Zeit leider nicht immer der Fall. Deswegen gibt es dafür einen klaren Pluspunkt!
Fazit
Von mir eine klare Leseempfehlung!






Informationen zum Buch

Titel: Luca und Allegra - Küsse keine Capulet
Autor: Stefanie Hasse
Erscheinungsdatum: 4. August 2016
Format: eBook
Verlag: Impress
ASIN: B01GJS4AWA
Seiten: 240
Preis: 3,99€

Das Buch in den Challenges

CC: Buch 9
DgC: Hera 1 + Teamaufgabe


Rezension
Klappentext
Heimliche Küsse, hastig geschriebene Liebesbriefchen und herzerweichende Balkonserenaden kennt Allegra höchstens aus Shakespeares Dramen, aber in der Realität ist ihr so etwas noch nie passiert. Schon merkwürdig, wenn man tagein tagaus in einem italienischen Restaurant bedient, von unzähligen Männern angesprochen wird und sich trotzdem niemals verliebt hat. Erst als ein attraktiver Neuer den Aushilfsjob im Restaurant annimmt und auch noch ihre Liebe zu »Romeo und Julia« teilt, beginnt sich eine Erinnerung in ihr zu regen, an Gefühle, die sie doch niemals hatte, und an einen Mann, den sie doch niemals kannte. Einen Mann mit eisblauen Augen, mit dem sie einst ein magisches Schicksal verband…
Meine Meinung
Und wieder werden Luca und Allegra - bzw. ihre Liebe - auf eine harte Probe gestellt.
Ich muss zugeben, am Anfang hatte ich große Bedenken, dass das jetzt einfach ein Abklatsch von Band eins ist. Aber lasst euch sagen: Das ist es nicht! 
Die Charaktere sind ja fast alle noch die selben, und ich mochte sie auch noch immer. Aber es ist schon etwas anderes, wenn man auf einmal mehr weiß, als die Protagonistin (in der Regel ist das ja doch eher andersrum der Fall...). Außerdem sind die Handlungsstränge zwar noch immer sehr ähnlich, aber doch so völlig verschieden, dass man es definitiv als völlig unterschiedliche Geschichten, die halt einfach zusammengehören betrachten kann.
Wie auch in Band eins ist der Schreibstil der Autorin erfrischend und humorvoll, an den richtigen Stellen aber auch bedacht und dramatisch. Das in der Kombination mit genialen Gedanken bringt eine gewisse Eigendynamik ins rollen, die Shakespeares' Romeo und Julia durchaus Konkurrenz machen können!
Fazit
Trotz allem war der erste Band für mich einen Hauch besser. Trotzdem sollte man sich Band 2 nicht entgehen lassen... Aber das will man nach Band 1 ja sowieso nicht mehr :D





Informationen zum Buch

Titel: Midsummer Night's Love - Heimlich verliebt
Autor: Julia K. Knoll
Erscheinungsdatum: 2. Juni 2016
Format: eBook
Verlag: Impress
ASIN: B01CJWYHMS
Seiten: 277
Preis: 3,99€

Das Buch in den Challenges

CC: Buch 10
DgC: Hera 3


Rezension
Klappentext
Mit siebzehn Jahren ist Ryan der Star des Schultheaters. Doch mit der Schauspielerei lebt er nicht seine eigene Leidenschaft, sondern die seiner exzentrischen Mutter. Im Geheimen träumt er von einer ganz anderen Kunst: dem Kochen. Und von Liam, dem Hipster mit der Surferseele… Als er Liam bei den Proben zu Shakespeares »Sommernachtstraum« unerwartet näher kommt, könnte er nicht glücklicher sein. Bis ihre Liebe abrupt endet.
Fünf Jahre später hat Ryan endlich seinen Traum vom Kochen wahrgemacht. Aber bei einer Reise in die Stadt seiner Jugend holen ihn die Erinnerungen an seine erste große Liebe wieder ein…

Meine Meinung
Nachdem ich schon einige recht positive Meinungen über Midsummer Night's Love gelesen hatte, waren meine Erwartungen nicht ganz niedrig. Da ich aber noch nichts anderes von der Autorin gelesen habe auch nicht zu hoch, denke ich. Der Schreibstil hat mir durchaus gefallen, er war ziemlich locker und passte definitiv zum Geschehen. Die Geschichte war auch alles andere als langweilig... Aber ihr merkt schon, so richtig überzeugen konnte mich die Neuerzählung von Ein Sommernachtstraum nicht. Das lag vor allem an einem Protagonisten, zu dem ich einfach keinenZugang finden konnte. 
Was ich an Ryan und der Art, wie er behandelt wird mochte, war dass seine Homosexualität eine wirklich sehr untergeordnete Rolle spielte. Seine geflippte Mutter wäre mit Sicherheit die Letzte, die etwas dagegen einzuwenden hätte und auch seine Freunde haben kein Problem damit. Ich finde es immer gut, wenn in LGBT Romanen dieses ganze Coming out und wie gehen andere damit um nicht extrem hochgepusht wird und das ist definitiv ein großes Plus an dieser Stelle!
Weshalb ich trotzdem kein Fan von Ryan bin, ist sein doch öfter mal ziemlich "arschiges" Verhalten allen anderen gegenüber. Sei es bei seiner besten Freundin, seinem Freund oder Liam gegenüber  (Hier ist in der Hinsicht Vorsicht geboten, als dass die Geschichte in zwei Zeitsträngen spielt und der eine die Vergangenheit vor fünf Jahren und der andere die Gegenwart darstellt.). Außerdem badet er zu gerne in Selbstmitleid, was ich ja auch nicht so richtig mag, also mal sei es jedem gestattet. Aber nicht dauernd. Zumal ihn ständig Leute darin bestärken...
Nein, also mit ihm werde ich nicht warm... Dass sich am Ende alles ergibt, wie es das tut, fand ich zur einen Hälfte dann unerwartet gut, wurde zur anderen Hälfte ein paar Seiten später aber ein wenig zunichte gemacht.
Fazit
Wenn ich mir das oben durchlese, kommt es mir selbst so vor, als wäre es ein schlechtes Buch. Das ist es DEFINITIV nicht! Aber mehr als eine leichte Sommerlektüre ohne tiefere Bedeutung konnte es für mich auch nicht darstellen.




[Rezension] Die Feder eines Greifs

Informationen zum Buch

Titel: Die Feder eines Greifs
Autor: Cornelia Funke
Erscheinungsdatum: 26. September 2016
Format: HC
Verlag: Dressler
ISBN-10: 3791500112
ISBN-13: 978-3791500119
Seiten: 400
Preis: 18,99€

Das Buch und ich

Ganz lieben Dank an die Netzwerkagentur Bookmark und den Dressler Verlag für dieses Rezensionsexemplar!

Das Buch in den Challenges

DgC: Cerberus 3

Rezension
Klappentext
Der Drachenreiter kehrt zurück: Fortsetzung von Cornelia Funkes erfolgreichstem Kinderroman! Zwei Jahre nach ihrem Sieg über Nesselbrand erwartet Ben, Barnabas und Fliegenbein ein neues Abenteuer: Der Nachwuchs des letzten Pegasus ist bedroht! Nur die Sonnenfeder eines Greifs kann ihre Art noch retten. Gemeinsam mit einer fliegenden Ratte, einem Fjordtroll und einer nervösen Papageiin reisen die Gefährten nach Indonesien. Auf der Suche nach dem gefährlichsten aller Fabelwesen merken sie schnell: sie brauchen die Hilfe eines Drachens und seines Kobolds."Die Feder eines Greifs" ist Lesegenuss vom Feinsten: spannend, magisch und atmosphärisch. Ein großer, fantastischer Roman der international gefeierten, preisgekrönten Autorin Cornelia Funke.
Der Schreibstil
Seit ich mich wirklich erinnern kann, liebe ich Cornelia Funke und ihren Schreibstil. Eine Freundin hat es passender Weise einmal so beschrieben: "Bei ihr hat man irgendwie das Gefühl, dass einfach jedes Wort an genau diese Stelle muss und kein anderes in diese Puzzlelücke passt.". Und auch in die Feder eines Greifs hat mich ihr Schreibstil nicht enttäuscht. Wieder einmal schafft sie es, Welten vor dem Leser zu errichten, die er lange zu kennen meint, und die doch so fremd sind, dass er dieses Gefühl gar nicht haben dürfte.
Bei mir kam noch dazu, dass ich den ersten Band Drachenreiter gar nicht gelesen habe. Ich hatte ihn versehentlich mit einem anderen Buch von ihr verwechselt und so bemerkte ich erst beim Lesen, dass ich die ganzen Charaktere nicht kannte. Trotzdem fühlte ich mich sehr schnell in die Geschichte eingebunden und es gäbe keine Schwierigkeiten die Handlung zu verstehen.
Die Handlung
Die Feder eines Greifs ist eine wirklich süße Geschichte, die von Freundschaft, Mut und Liebe, aber auch von Bedrohungen für die Natur und seine Bewohner spricht. Ich finde es wirklich schön umgesetzt, auch wenn stellenweise einfach nicht ganz das passierte, was ich für "angebracht" hielt. (Nicht, dass es irgendwelche anstößigen Dinge gab oder so, nein, es ging in erster Linie um einige Entscheidungen oder Handlungen, bei denen ich mir (wären sie so umgesetzt worden) mehr Spannung versprochen hätte.). Deswegen gab es für mich hin und wieder einige Schwächen an dem Buch. Insgesamt aber nichts dramatisches.
Die Charaktere
Die Charaktere waren größtenteils die Stärke des Buches für mich. Von Menschen, die absolut für ihre Liebe zu allen Wesen (inkl. Fabelwesen) einstehen, über Kobolde, die mit ihrer Meckerei einfach nur knuffig sind und natürlich Drachen, die alles für ihre Freunde geben.
Sogar die Charakterisierung der Greife empfand ich als wirklich stark, da sie schon fast als Fabelwesen im Sinne einer Fabel (also als Verbildlichung bestimmter Menschengruppen) gesehen werden konnten. Dadurch bekam das Buch für mich eine Art zweite Ebene, auf der durchaus Gesellschaftskritik erkennbar war. Das in einem Kinderbuch so unterzubringen, dass weder die Sicht für jüngere, als auch für ältere zu einseitig oder unverständlich wird, ist grandios!
Der einzige, von dem ich nicht so angetan war, war Fliegenbein. Ich weiß, dass viele ihn sehr mögen, mich hat er aber leider einfach genervt.
Fazit
Die Feder eines Greifs ist für mich bei Weitem nicht das beste Buch, dass Cornelia Funke geschrieben hat. Dennoch hat es mir wirklich gefallen und so hat es noch immer eine gute Wertung verdient.



[Rezension] Rebell - Gläserner Zorn

Informationen zum Buch

Titel: Rebell - Gläserner Zorn
Autor: Mirjam H. Hüberli
Erscheinungsdatum: 18. Oktober 2016
Format: TB
Verlag: Drachenmond Verlag
ISBN-10: 3959917155
ISBN-13: 978-3959917155
Seiten: 260
Preis: 12,90€

Das Buch in den Challenges

DgC: Cerberus 1


Das Buch und ich

Liebe Mirjam! Danke, dass ich eine deiner rebellischen Elfen sein durfte und danke, dass du so bist, wie du bist! ♥

Rezension
Klappentext
Manche Träume entführen uns in eine Welt, 
die wir noch nie zuvor betreten haben. 
Und obwohl sie uns fremd ist, 
kennt sie unsere Seele seit Hunderten von Jahren.
Mein Name ist Willow Parker. Eigentlich dachte ich immer, ich sei ein ganz normales Mädchen. Okay, nicht ganz normal, denn wer sieht schon in den Augen der andern deren eigenes Spiegelbild? Aber seit heute weiß ich nicht einmal mehr, was es bedeutet, normal zu sein...

Der Schreibstil
Wer schon länger bei mir mitliest weiß, dass ich Mirjam H. Hüberlis Schreibstil sehr gerne mag. Er ist auf der einen Seite sehr "einfach" gehalten (im Sinne von puristisch/schlicht/klassisch, nicht im Sinne von simpel bzw. so, dass jeder das könnte) und kommt einfach ohne großes Tamtam aus, auf der anderen Seite strotzen Dialoge und Beschreibungen aber auch vor einer genialen Art von Sarkasmus, Ironie und Humor. Auf diese Weise schafft sie es immer wieder nicht zum Schmunzeln, aber auch zum Weinen zu kriegen und dabei immer irgendwie Einzigartig zu bleiben.
Auch in Rebell - Gläserner Zorn war das nicht anders. Der erste Band ihrer neuen Trilogie ist lebendig, meist schnelllebig und mit Sicherheit nicht langweilig.
Die Handlung
Willow kann das Spiegelbild von Menschen in deren Augen sehen. Was im ersten Moment vielleicht nicht soo ungewöhnlich klingt, ist es bei genauerer Überlegung schon und niemand hat eine Erklärung darauf. Dann taucht Bo auf, ein sehr seltsamer Typ. Das Seltsamste ist dabei gar nicht mal, dass sie sein Spiegelbild nicht erkennen kann, denn außer Willow scheint ihn niemand wahrzunehmen.
Bis hierhin klingt es - zugegeben - nach einem relativ durchschnittlichen Urban Fantasy Roman. Doch als die beiden dann durch einen Spiegel in ein Paralleluniversum gelangen, in dem sie praktisch  beide Welten retten müssen, nimmt die Geschichte ziemlich an Fahrt auf (teils wortwörtlich :D).
Ich empfand Rebell größtenteils als sehr spannend und gut durchdacht. Einige Kapitel gingen mir persönlich etwas zu schnell, aber das ist wohl Ansichtssache. Insgesamt auf jeden Fall ein interessanter Ansatz, der (DANKE!) mal ohne zu viele Elemente aus internationalen Bestsellern auskommt und zudem nicht das typische Muster aufgreift, dass seit Twilight in so vielen Urban Fantasy Romanen anzutreffen ist.
Die Charaktere
Was ich an Willow so mag ist ihre Unerschrockenheit, ohne dass sie dadurch zu 120% Kämpfer sein muss. Sie ist durchaus eine starke Protagonistin, aber das hält sie nicht davon ab zu lieben und Gefühle zu haben. Im Gegenteil - Diese machen sie eher stärker.
Bo hingegen ist ein sehr eigenwilliger Kerl. Er ist über weite Strecken hinweg sehr undurchsichtig und auch jetzt bin ich mir noch nicht absolut sicher, was ich von ihm halten soll. Aber irgendwie macht das auch gerade seinen Charakter aus. Und es ist immer gut, gewisse Geheimnisse über Band eins hinaus beizubehalten :D
Fazit
Auch, wenn Rebell - Gläserner Zorn meiner Meinung nicht das beste Buch ist, das Mirjam H. Hüberli bisher veröffentlicht hat (Da streiten sich für mich immer noch HerzSeilAkt und Gefrorenes Herz :D), hat es mir gut gefallen. Ich denke jedoch, dass in Band zwei noch ein wenig Spielraum nach oben ist (und ich bin ziemlich sicher, dass sie ihn nutzen wird ♥)



[GSC, TBR] Schätze im Oktober und TBR im November

Heute kommt der Post zum Glück pünktlicher, als letzten Monat :D Hier also zunächst meine Gesammelten Schätze des Novembers:



Changers - Kim von T Cooper und Allison Glock

"Soll ich euch meine wichtigste Erkenntnis der letzten beiden Jahre verraten? Alles ist vergänglich."
(Seite 11)

"Diejenigen, die sich am meisten gegen die Veränderung wehren, sind ebenjene, die ihrer am meisten bedürfen. Diejenigen, die am härtesten um etwas kämpfen, werden am meisten gewinnen, wenn sie verlieren. (Komisch, dass sowas nicht häufiger auf T-Shirts steht.)"
(Seite 154)


Salz für die See von Ruta Sepetys

"'Schön ist vor allem,', erwiderte der alte Mann, 'dass sie den Krieg besiegt hat. Wir haben sein Grauen unterwegs erlebt. Ingrid bricht im Eis ein, ringsherum nur Tod und Zerstörung. Schauen Sie, was auf dem Kai los ist. Rasende Verzweiflung. Die Russen stehen vor der Tür. [...] Und trotzdem hat das Leben dem Tod in die Augen gespuckt. Wir müssen Schuhe für sie finden.'"
(Seite 291)


Die Zitate für ein Buch (Eine Geschichte der Zitrone) fehlen noch, da ich das Buch momentan in meinem Wohnheim habe und selbst zuhause bin. Kommt dann aber Anfang der nächsten Woche noch :)


Kommen wir nun zu meinen TBRs für den November:

Da ich im letzten Monat nicht mehr alle Bücher geschafft habe, die zu diesem Zeitpunkt auf meiner Liste standen, rutschen folgende an den Anfang dieses Monats:


Die Feder eines Greifs habe ich bereits halb gelesen und auch Worte für die Ewigkeit ist begonnen und wartet nur darauf, weitergelesen zu werden :-)

Was meine sonstige Planung angeht, bin ich noch relativ offen und habe nur noch einige Hörbücher fest auf dem Plan:

 

Außerdem müsste demnächst noch dieses Buch bei mir ankommen:


Der Titel ist für meinen Momentanzustand einfach so passend, dass ich nicht widerstehen konnte :D

Was sind eure Vorhaben?

Liebst,
Mareike :)

[Sammelrezension] Kaleidoskop

Heute möchte ich euch zwei ganz besondere Bücher aus dem aktuellen Programm "Kaleidoskop" des Königskinder Verlags vorstellen. Ich freue mich riesig, dass ich sie als Rezensionsexemplar erhalten durfte, und möchte an dieser Stelle gleich ein ganz großes Dankeschön aussprechen!

Informationen zum Buch

Titel: Eine Geschichte der Zitrone
Autor: Jo Cotterill
Erscheinungsdatum: 29. September 2016
Format: HC
Verlag: Königskinder Verlag
ISBN-10: 3551560366
ISBN-13: 978-3551560360
Seiten: 256
Preis: 16,99€

Das Buch in den Challenges

DgC: Apollon
CC: Buch 15

Rezension
Klappentext
Wie gern hätte Calypso eine richtige Freundin! Vielleicht wird es ja Mae, die Neue in der Klasse? Die ist genauso ein Bücherwurm wie sie. Auch wenn für Mae ein Buch nur gut ist, wenn sie am Ende richtig heulen muss. Aber Calypsos Dad findet, man soll sich nicht auf andere einlassen. Er hat ohnehin keine Zeit für so was – er schreibt sein Meisterwerk über die Geschichte der Zitrone. Und scheint darüber oft zu vergessen, dass er eine Tochter hat. Je mehr Zeit Calypso bei Mae und ihrer herzlichen Familie verbringt, desto klarer wird ihr, wie seltsam, staubig und leer ihr eigenes Zuhause ist. Damit sich das endlich ändert, müssen alle zusammen helfen.
Meine Meinung
Für mich klang der Klappentext wirklich sehr ansprechend und auch etwas eigenartig, wenn ich es zugeben muss. Aber nicht auf eine Art, dass ich das Buch gleich wieder aus der Hand gelegt hätte, sondern eher so, dass ich es um jeden Preis lesen musste. Und so konnte ich es auch gar nicht erwarten, dass Buch endlich zu beginnen, als es bei mir war. 
Jo Cotterill hat mich wirklich beeindruckt. Ohne, dass sie fantastische Elemente oder irgendwelche mysteriösen Organisationen benötigt, schafft sie es eine Atmosphäre des ungewissen und geheimnisvollen um die Handlung zu spinnen. Dabei geht es nicht nur direkt um die Verbindung zwischen Calypso und ihrem Vater oder Calypso und May, sondern auch um die Tiefe und Weite der literarischen Welt. Ein Kind, das seine Freunde ausschließlich in Büchern findet, würde man vermutlich als - auf irgendeine Weise - psychisch beschränkt bezeichnen, vielleicht als Autist oder so. Calypso ist aber gewissermaßen hierhin erzogen worden und so ist es eine beeindruckende Reise, den Beginn der ersten echten Freundschaft eines Mädchens miterleben zu dürfen.
Die Charaktere sind allesamt sehr authentisch und teils auf die eine oder andere Weise eigentümlich vertraut. Umso überwältigender ist das Ausmaß dessen, was die Hintergründe der einzelnen Personen ausmacht.
Fazit
Eine Geschichte der Zitrone ist nicht einfach irgendein Jugendbuch. Es ist magisch, voller Liebe und Freundschaft - zu Menschen, Bücher und Zitronen, aber auch voller Einsamkeit, Abschottung von Gefühlen und ergreifenden Hintergrundgeschichten. Von mir kann es dafür nur eine absolute Leseempfehlung geben, denn ich würde es gerne noch einmal aus meinem Kopf löschen, um es direkt von vorne Erleben zu dürfen.






Informationen zum Buch

Titel: Salz für die See
Autor: Ruta Sepetys
Erscheinungsdatum: 29. September 2016
Format: HC
Verlag: Königskinder Verlag
ISBN-10: 3551560234
ISBN-13: 978-3551560230
Seiten: 416
Preis: 19,99€


Das Buch in den Challenges

CC: Buch 15

Rezension
Klappentext
Die letzten Kriegstage des Jahres 1945: Tausende Menschen flüchten aus Angst vor der Roten Armee nach Westen. Darunter Florian, ein deutscher Deserteur, Emilia, eine junge Polin, und Joana, eine litauische Krankenschwester. Eine Notgemeinschaft, in der jeder ein Geheimnis hat, das er nicht preisgeben will. Denn der Krieg hat sie Misstrauen gelehrt. Im eiskalten Winter wählt der kleine Flüchtlingstrek den lebensgefährlichen Weg über das zugefrorene Haff. In Gotenhafen, so heißt es, warte die Wilhelm Gustloff, um sie nach Westen zu bringen. Doch auch dort sind sie noch lange nicht in Sicherheit.
Meine Meinung
Die erste Nachricht, die ich nach dem Beendigen dieses Buches verfasst habe (wohl gemerkt, nachdem ich so zehn Minuten meine Wand angestarrt hab): "Jetzt hat mich ein Buch offiziell emotional getötet."
Und wirklich: Ich glaube ich war durch Bücher noch nie so fertig mit den Nerven, wie nach Salz für die See. Ich bin wirklich niemand, der total geschichtsfanatisch ist. Im Gegenteil, in der Schule war das eines meiner absoluten Hassfächer! Und trotzdem konnte mich ein historischer Roman zu mehr als 100% abholen und überzeugen.
Erzählt wird die Geschichte einiger junger Leute, am Ende des zweiten Weltkrieges. Da sind Florian, Emilia und Joana, die sich unter anderem auf ihrer Flucht aus Ostpreußen kennenlernen. Und da ist Alfred, ein Matrose auf der Wilhelm Gustloff, der den Tausenden von Flüchtlingen Rettung bieten soll. So unterschiedlich diese vier Protagonisten sind, so ähnlich sind sie sich in einigen Beweggründen. Sie alle sind Gejagte, die nicht wirklich vertrauen können und/oder wollen. Sie alle haben Geheimnisse, die sie um jeden Preis hüten wollen. Sie alle wollen in Frieden und Freiheit und v.a. ohne Angst leben.
Und wie gesagt: Trotzdem sind sie auch wieder absolut verschieden. Emilia, die junge Polin, die aufgrund ihrer Herkunft von beiden Seiten (Russland und Deutschland) bedroht wird, die nur wenig versteht, was um sie herum gesprochen wird. Joana, die vor Schuldgefühlen fast umkommt und die einfach nur jedem helfen möchte, dem sie als Krankenschwester helfen kann. Florian, der seiner eigenen Menschenkenntnis nicht mehr traut, der Rache, aber auch Frieden und einfach seine Schwester wiedersehen will. Und nicht zuletzt Alfred, den man wohl am kontroversesten diskutieren kann. Er ist eine eher weichlicher Junge und möchte ein großer Held sein, was er in seinem Kopf längst ist. Er ist von den Nazi-Gedanken überzeugt oder versucht zumindest sich selbst davon zu überzeugen. 
Und über dem langsam klarer werdenden Hintergrundgeschichten der Protagonisten bleibt für den Leser häufig ein Gedanke hängen: Sie werden auf die Wilhelm Gustloff gehen. 
Und natürlich das hoffen: Lass sie nicht auf die Wilhelm Gustloff gehen!
Die Autorin hat mit Salz für die See ein wahres Meisterwerk geschaffen. Unglaublich gut recherchiertes Material, gepaart mit tief gehenden persönlichen Erfahrungen einiger Überlebender und einer sehr einfühlsamen Schreibweise machen aus diesem Buch ein absolutes Must-Read, das auf einen weiteren katastrophalen Aspekt des zweiten Weltkriegs aufmerksam macht, der völlig zu unrecht zu selten betrachtet wird!
Fazit
Salz für die See ist für mich das Beste, was der deutsche Jugendbuchmarkt momentan zu bieten hat. Es holt den Leser sofort ab, nimmt ihn mit auf eine Zeitreise und lässt ihn mit einem Gefühl aus Verzweiflung und Beklemmung (und in mir dem dringenden Wunsch meine Großeltern mehr über ihre Flucht) zurück. Aber gerade dieses Gefühl wird die Meisten dazu bringen, sich mehr mit einem wichtigen geschichtlichen Kapitel zu beschäftigen, das nicht in Vergessenheit geraten darf.



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